Guide
Wohnungsauflösung nach einem Todesfall in Wien
Aktualisiert am 20.05.2024
Eine Wohnungsauflösung nach einem Todesfall verlangt Fingerspitzengefühl und klare Prozesse. Mit dieser Anleitung behalten Sie den Überblick über Formalitäten, Zeitplan und emotionale Aspekte.
Phase 1 (0–7 Tage): Formalitäten sichern
- Todesurkunde beantragen und Sterbeurkunde mehrfach kopieren.
- Mietvertrag prüfen, Kündigungsfristen notieren und Vermieter*in informieren.
- Nachlassgericht (Bezirksgericht) kontaktieren, Einantwortungsverfahren starten.
- Strom, Gas und Internet provisorisch weiterlaufen lassen, bis die Räumung abgeschlossen ist.
Phase 2 (7–21 Tage): Inventar erfassen
- Erinnerungsstücke und wichtige Dokumente (Testamente, Urkunden, Pfandbriefe) separieren.
- Fotos oder Video vom Inventar erstellen – hilfreich für Erb*innen und Versicherungen.
- Verkauffähige Gegenstände bewerten lassen. Wertausgleich kann die Räumungskosten deutlich senken.
Phase 3 (ab Tag 21): Räumung planen
- Kostenlosen Besichtigungstermin vereinbaren und Fixpreisangebot schriftlich bestätigen lassen.
- Halteverbot oder Lift-Reservierung organisieren.
- Sondermüll (Farben, Chemikalien, Medikamente) vorab kennzeichnen.
- Endreinigung und eventuelle Malerarbeiten einplanen, falls die Wohnung weitervermietet wird.
Emotionale Entlastung schaffen
- Legen Sie „Behalten-Boxen“ für Fotos oder Briefe an – so können Angehörige in Ruhe entscheiden.
- Kommunizieren Sie transparent im Familienkreis, wer welche Aufgaben übernimmt.
- Nutzen Sie digitale Ablagen, um Dokumente, Listen und Fotos mit entfernten Erb*innen zu teilen und allen Beteiligten Sicherheit zu geben.
Hinweis: Wir dokumentieren die Übergabe mit Fotos und Protokoll, damit Sie dem Gericht oder der Hausverwaltung einen klaren Nachweis vorlegen können.